Arbeitskreis für Elektrosensible -  AES
- Forschungsinitiative -

Berichte über
die wichtigsten Ergebnisse und Aussagen aus der
“Forschungsinitiative NRW - Biologische Wirkung elektromagnetischer Strahlung”

1998

1999

2000

 2001

 

 

 

Bericht über die wichtigsten Ergebnisse und Aussagen aus der “Forschungsinitiative NRW - Biologische Wirkung elektromagnetischer Strahlung”

1998

(aus der Sicht Elektrosensibler)

Herr Dipl.-Ing. W. Lißeck  (2.Vorsitzender) nahm als Vertreter der Elektro-
sensiblen, wie in den Vorjahren, 1998 an den insgesamt 3 Sitzungen teil.

  • Ein erster Zwischenbericht = Fortschrittsbericht über die Auswertung “unseres” Fragebogens wurde von der Uni Dortmund, FB Statistik, geliefert. Der genaue Titel der Untersuchung lautet: “Statistische Analyse von Umfragedaten und Daten aus selektierten Patientenkollektiven zur Aufdeckung / Aufklärung biomedizinischer Wirkung elektromagnetischer Strahlung”. Mehr dazu an anderer Stelle.
     
  • Eine im Auftrag von E-Plus durchgeführte Pilotstudie mit 51 Probanden und einer zeitweiligen 3 minütigen Bestrahlung mit 1,8 GHz (= E-Netz) und 1 W ergab folgendes Ergebnis:
    - 1 Person hatte 100% Treffer und 2 Personen 80% Treffer (!!) im ersten Testdurchgang,
    - bei den weiteren beiden Testdurchgängen wurde die Trefferquote allerdings geringer.
    - Deshalb rechnete uns Dr. Menzel von E-Plus vor, daß es statistisch keinerlei Relevanz hätte und es somit keinerlei Sensibilität gäbe (!!)

Anmerkungen des Autors: Zwischenzeitlich waren einige Elektrosensible bei Prof. David in Witten-Herdecke und mindestens einer an der Uni Dortmund, wo ähnliche Versuche durchgeführt wurden. Alle berichteten mir, daß sie die ersten Befeldungen (= Expositionen) recht gut wahrnehmen konnten, danach aber immer weniger, weil sie sich belastet und unwohl fühlten, obwohl die Felder für einige Zeit dazwischen abgeschaltet waren. Die Erfahrungen zeigen mir, daß fast alle Elektrosensiblen nach einiger Zeit der Exposition wie ein Kondensator aufgeladen werden und ihre speziellen symptomatischen Beschwerden (zumindest Unkonzentriertheit, Benommenheit, allgemeines Unwohlsein u.a.) zeigen. Es dauert lange (> 1 h, sehr individuell), bis diese Symptome wieder weg sind und ein erneutes sensibles Wahrnehmen möglich ist! Dies wurde bisher -meines Wissens- erst bei einer Untersuchung von Dr. Kullnik u.a. berücksichtigt, leider aber nur bei völlig gesunden Probanden!

  • Eine Untersuchung am IMST in Kamp-Lintfort (Dr. Kullnik u.a.), in Zusammenarbeit mit der Uni-Klinik, Knappschaftskrankenhaus, Ruhr-Uni Bochum, über die “Messung vegetativ beeinflußter Parameter unter Einwirkung schwacher elektromagnetischer Felder” mit letzlich 24 Probanden (6 wurden wegen gesundheitlicher “Probleme” rausgenommen!!!) ergab vorläufig “keinerlei Beeinflussungen durch EMF” und “keiner konnte das Ein-/Ausschalten der Felder feststellen”. Dr. Kullnik betont aber jedesmal (auch in der Presse!), daß die Probanden alle gesund und relativ jung waren und daß er gerne mal Elektrosensible und nicht Gesunde untersuchen möchte. (Vielleicht können Sie sich mal bei einer Nachfrage für Versuche zur Verfügung stellen!). Daten:  900 MHz (D-Netz), SAR 0,4 W/kg = athermischer Bereich
     
  • Bei Untersuchungen (auch manchmal in Kliniken, z.B. Husum) werden zur Kontrolle Thermographien des Kopfbereiches angefertigt, um die thermischen Belastungen durch Hochfrequenzstrahlen sichtbar/meßbar zu machen. Von den Wissenschaftlern wurden bisher nur “geringe” Temperaturänderungen (“nicht mehr als im Sommer bei einem Sonnenbad”) beim telefonieren mit Handys festgestellt (= thermischer Bereich der Exposition) und im athermischen Bereich “so gut wie nichts”. Dr. Hinrichsen von der Umweltklinik in Husum (?) berichtete aber bei einer Diskussion, daß sie sehr wohl häufiger Temperaturänderungen (bis 2 C) festgestellt haben und zwar auch bei geringen Expositionen im athermischen Bereich wohl “aufgrund irgendwelcher körperlicher Gegenregulationen”! ( Forschungsbedarf !!)
     
  • Viele Untersuchungen, z.B. über die Änderung der Schlafdynamik bei HF-Exposition durch Handys, ergeben bei der einen Untersuchung Veränderungen und bei der anderen keine, obwohl die Untersuchungen ähnlich angelegt werden. Es wurden aber fast immer Änderungs-/Verbesserungsmöglichkeiten gefunden und diskutiert.
    Anmerkung des Autors:  Es wurden aber nie geopathogene Belastungsfaktoren (schädliche Strahlen aus der Erde, Radioaktivität usw.) oder die Stärke des Erdmagnetfeldes (in Betonbauten z.B. 30 000 nT, im Freien z.B. 50 000 nT !) berücksichtigt. Außerdem werden, bis auf Einzelfälle, nur gesunde und junge Personen getestet.
     
  • Einzeller (Wimperntierchen) ändern bei einer Exposition mit 50 Hz und 2 mT (für Elektrosensible viel zu hoch) die Linearität ihres Schwimmverhaltens und Botenstoffe nehmen zu/ab (DLR Köln, Frau Wilczek u.a.).
     
  • Die Gas- u. Elektrizitätswerke = GEW in Köln, die HEW in Hamburg und andere haben eine Datenübertragung über das Niederspannungsnetz (Stomnetz) = Powerline als “Letzte Meile” (nicht mehr nur Telekom-Hoheit oder drahtlos per Funk) entwickelt und bereits in der Testphase (Marktreife 2000 !). Daten: Frequenzband 5 MHz - 30 MHz bei 60 dB/V (mehr als Fernseh-Antennenpegel) an der Dose. Bei möglichen Problemen war man geteilter Meinung.

Anmerkung des Autors: Um die Pegel an den Dosen zu erreichen, müssen sie an anderen Stellen noch erheblich höher sein und diese Pegel werden überall, wo elektrische Leitungen und Geräte sind, vorrhanden sein! Der Pegel ist nicht hoch, dürfte aber für Elektrosensible eine zusätzliche Belastung sein. Abhilfe ist nur durch Tägerfrequenzsperren im Zählerkasten oder durch abgeschirmte Leitungen möglich. Nach meiner Einschätzung ist dies aber weniger problematisch als die Belastung durch nahe Handysendeantennen auf Hausdächern oder durch schurlose digitale Telefone (DECT) ! Die DECT-Telefone könnten, nach ersten Erfahrungen, eine “Seuche” werden! Raten Sie jedem vom Kauf ab. Alte schnurlose Telefone (CT 1, = analog) sind erheblich besser!

  • Die USA hatten ca. 45 Millionen $ Forschungsgelder für die Erforschung der Wirkungen der niederfrequenten Felder gestellt. Die Forschungsgelder werden deutlich weniger. Zusammenfassung: Niederfrequente Felder sind möglicherweise krebsförderlich.
     
  • Der Baubiologe Maes berichtete über seine Erfahrungen und Messungen im hochfrequenten Bereich (D-, E-Netz-Handys und DECT-Telefon):
    Alleine in 1997/98 hat er in 98 Fällen von insgesamt 300 Fällen bei Beseitigung von schnurlosen DECT-Telefonen oder durch Abschirmung gegen Mobilfunksender Symptome beseitigen oder stark mindern können! Nach seinen Messungen mit teuren Profigeräten sind die Belastungen durch die DECT-Telefone  in 3 - 5 m etwa genauso hoch wie die Belastung durch Mobilfunk-Sendeantennen in 30 - 50 m Entfernung! Bei den meisten Messungen waren die Belastungen durch das eigene DECT-Telefon, oder des Nachbarn(!), erheblich höher (teilweise über 1000 mal) als durch die Mobilfunkantennen auf den Hausdächer etc.
     

Anmerkung des Autors:  Die schnurlosen Telefone werden ein größeres Problem für Sensible werden als die Mobilfunkantennen des D- und E-Netzes auf den Dächern !!! (mußte ich im letzten halben Jahr mehrmals bei Sensiblen selbst feststellen, sonst waren keine erkennbaren Belstungen mehr vorhanden, Amalgam und Palladium entfernt usw.)
Die Basisstation der DECT-Telefone sendet, solange der Netzstecker in der Steckdose ist, dauernd ein hochfrequentes, mit 100 Hz gepulstes Signal, ähnlich dem mit 217 Hz gepulstem HF-Signal eines Handys, das aber nur beim Telefoniern und sonst nur alle paar Minuten kurz vorhanden ist. Nur die gepulste HF-Strahlung verursacht EEG-Veränderungen und andere athermische Effekte. Die alten, noch käuflichen analogen CT1 Schnurlostelefone erzeugen nur beim Telefonieren Elektrosmog (wohl permanent bis 2m um die Basisstation Magnetfelder aufgrund des Netztrafos).
Laut Maes werden in Aschaffenburg keine Sendeantennen mehr auf öffentlichen Gebäuden errichtet und in Salzburg nur bei Zustimmung der Nachbarn!

  W. Lißeck


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Bericht über die wichtigsten Ergebnisse und Aussagen aus der “Forschungsinitiative NRW - Biologische Wirkung elektromagnetischer Strahlung”
1999

(aus der Sicht Elektrosensibler)
 

Herr Dipl.-Ing. W. Lißeck  (2.Vorsitzender) nahm als Vertreter der Elektro-
sensiblen, wie in den Vorjahren, 1999 an den insgesamt 3 Sitzungen teil.

  • Eine erste Untersuchung durch Frau Prof. Dr. B. Griefahn am Institut für Arbeitsphysiologie an der Universität Dortmund an 7 Probanden mit einer Exposition (Befeldung) von 200 000 nT mit 16 2/3 H (Bahnstrom) im Kopfbereich ergab eine “leichte Auswirkung auf die Melatonin-produktion, aber ohne Signifikanz. Es ist anzunehmen, daß bei geänderten Feldern ein stärkerer Einfluß feststellbar ist.” (Anmerkung: 200 000 nT ist ein sehr hoher Wert, der selbst bei einer Zugfahrt selten oder kaum erreicht wird. Allerdings schwanken die Werte im Zug sehr stark und schnell, was im Versuch nicht berücksichtigt werden konnte. Frau Prof. Dr. Griefahn würde gerne noch mehr Untersuchungen mit Elektrosensiblen durchführen !)
     
  • Im IMST in Kamp-Lintfort wurden Körperstromdichten im Niederfrequenzbereich untersucht.
    : Im Bereich von Fußknöcheln und Knie entstehen bei vertikaler Befeldung hohe elektrische Felddichten (20 kV/m). Dabei wurden 17 Gewebearten (Dielektrika) simuliert.
    : In Muskeln, Organen, Blut und Haut wurden bei frontaler Befeldung sogar teilweise Grenzwertüberschreitungen (nach ICNIRP) festgestellt, nicht jedoch in Herz, Gehirn usw. (Berechnungen mit 8 Gewebearten).
     
  • Die Erforschung der ”Potentielle(n) Mechanismen der Schädigung der Blut-Hirn-Schranke durch hochfrequente elektromagnetische Felder” an der Uni Münster durch PD Dr. F.Stögbauer, S. Winters und S. Fischer ergab als ein erstes, meßbares Ergebnis (an einem Modell) eine Zunahme der Durchlässigkeit der BHS für Saccharose durch Hochfrequenzbestrahlung (GSM-Standard), insbesondere am 4. Tag. Die Expositionsleistung lag im nichtthermischen Bereich!
     
  • Herr Dr. Th. Hinrichsen vom Fachkrankenhaus Nordfriesland in Bredstedt berichtete über seine “Klinische(n) Erfahrungen aus dem Umgang mit hypersensitiven Menschen”.
    : Hypersensitive können auf alle Arten von Stoffen (auch Naturhölzer, unbehandelt) reagieren. Lediglich auf Glas und Keramik konnte bisher noch keine Reaktion festgestellt werden.
    : Eine Hypersensitivität entsteht z.B. durch Holzschutzmittel, Pestizide (Gärtner), Desinfektionsmittel (Krankenschwestern), Chemikalien (Haarpflegeberufe), Schwermetalle (Quecksilber, Palladium), Zahnlegierungen, anhaltender mentaler Streß u.a..
    : Chemische Expositionen durch das Umfeld, z.B. im Labor, machen die Sensitiven für weitere Untersuchungen “dicht”.
     
  • Dr. U. Kullnik berichtete in einem Vortrag über “Einflüsse elektrischer und magnetischer Felder auf aquatische Ökosysteme” über die sehr empfindlichen Reaktionen von Haien und Rochen auf elektrische Felder. Haie können bereits 5 nV (= Nano-Volt = milliardstel Volt) auflösen.
     
  • Dr.D. Lerchl untersucht an der Uni Münster den Einfluß von HF-Strahlung an Pflanzen, insbesondere an Koniferen. Zunächst stellte sie fest, daß...
    : viele Bäume geschädigt sind, mit stagnierender Tendenz.
    : Nadeln als Antennen/Resonatoren bis in den GHz-Bereich wirken können, was noch nicht wissenschaftlich untersucht ist.
    : Nadeln ein Leitbündel für den Nahrungstransport haben, das von außen elektrisch isoliert ist und somit einen bottle-neck für induzierte Ströme darstellen kann.
    : in einem Bunker in Münster Koniferen bei 3000 Lux und einer Exposition mit 383 MHz (und Scheinexposition) untersucht werden (2 W pro Segment).
    : Vorexperimente mit Mais bei 900 MHz eine extreme (bis 50%) Wachstumsbeschleunigung ergeben haben.
     
  • Dr. J. Reißenweber von der Uni Witten-Herdecke führte “Untersuchungen zu Gesundheitsaus-wirkungen von niederfrequenten elektrischen und magnetischen Feldern bei Menschen” durch. Die Probanden, die sich häufiger für elektrosensibel hielten, wurden in 2 Versuchsdurchgängen, mit zwischenzeitlicher Pause, teilweise Feldern von 10 000 nT mit 50 Hz ausgesetzt. In zehn 5-Minuten-Blöcken wurde doppeltblind jeweils für 2 Minuten exponiert oder scheinexponiert. Die Probanden sollten feststellen wann das Feld eingeschaltet war. Es konnte keine signifikante Feldwahrnehmung festgestellt werden

Anmerkung des Autors (auch in der Diskussion): Ich habe mit 2 dieser untersuchten Elektrosensiblen gesprochen. Beide konnten beim ersten Einschalten das Feld kurzzeitig wahrnehmen. Danach waren sie irgendwie “zu”, voll geladen wie ein Kondensator, und hatten danach keine deutliche Wahrnehmung mehr. Auch waren die Erholzeiten vorher (Anreise mit Auto und/oder Zug !) und zwischendurch viel zu kurz. Dies deckt sich mit meinen Erfahrungen, daß Elektrosensible meisten erst nach 20 bis 60 minütiger Exposition (je nach Verfassung) reagieren, danach aber längere Abkling- (Entladungs-) zeiten, mindestens 30 - 60 Minuten, brauchen. Die Erstreaktionen müssen ausgewertet werden, keine Mittelwerte!! Umwelteinflüsse wurden nicht genügend berücksichtigt. Noch nie wurde die Größe des örtlichen Ermagnetfeldes berücksichtigt, das im Ruhrgebiet meistens 45 000 bis 50 000 nT und in Betonbauten auch mal nur 35 000 nT beträgt. Viele stark Elektrosensible reagieren auf Ermagnetfeldveränderungen, z.B. bei Erdbeben (“die Gitter gehen zu”).

Die Forschungsinitiative NRW ist damit zunächst beendet. Es fanden 14 Treffen mit insgesamt 650 Teilnehmern aus Forschung, Industrie, Behörden und Vertretern der Betroffenen (Ärzte, Bau-biologen, Selbsthilfegruppenvertretern) statt. Insgesamt wurden 200 000,- bis 450 000 DM pro Jahr und maximal 60 000 DM / Jahr / Projekt bereitgestellt. Dies konnte und sollte nur eine Anschub-finanzierung bedeuten. Genauso wichtig und effektiv war der interdisziplinäre Dialog bei den 14 eintägigen Tagungen.

Für 2000 ist eine weitere, aber kleinere (weniger Finanzmittel), Forschunginitiative NRW mit 3 Workshops geplant.
 

 W. Lißeck

 

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Bericht über die wichtigsten Ergebnisse und Aussagen aus der “Forschungsinitiative NRW - Biologische Wirkung elektromagnetischer Strahlung”
2000

(aus der Sicht Elektrosensibler)

 

Herr Dipl.-Ing. W. Lißeck  (2.Vorsitzender) nahm als Vertreter der Elektrosensiblen, wie in den Vorjahren, in 2000 an den insgesamt 3 Sitzungen teil.

Herr Prof. Dr. Hirsch von der Uni Dortmund gab einen Überblick über die gegen wärtigen und zukünftigen Informationsübertragungssysteme. Hier einige weniger bekannte Informationen:
   : Railways-GSM = jegliche Funkübertragung bei Bahnen mit 876-880 /
     921-925 MHz (ungefähr D-Netz-Bereich) für Betriebssprechfunk,
     Zugerkennung, Zugbeeinflussung, Zugradio usw..
   : UMTS = 1,9 - 2,1 GHz, der Grundbelastungspegel wird steigen, da
     mehr Sender, aber die zur Zeit stark herausragenden Spitzen bestimmter
     Frequenzen (D- / E-Netz u.a.) werden sinken, da UMTS mit geringeren
     Leistungen und breitbandiger arbeitet.
   : TETRA = terrestrial truck radio für Polizei, Landmaschinen, Betriebs-
     funk usw. in Frequenzlücken bei 385, 410, 450, 870 MHz usw..
   : DAB = digital audio broadcasting (digitales Radio), Versuch abge-
     schlossen, im VHF-Band II  = 87-108 MHz, VHF-Band III = 174-240
     MHz und im L-Band = 1,45-1,467 GHz mit einer Sendeleistung von
     1-10 kW.
   : DVB = digital video broadcasting (digitales Fernsehen): Sendeleistung
     20 kW
   : Haushalts-, PC-Vernetzungen (Rechner-Mouse, Rechner-Drucker usw.)
     = 2,4 GHz.
     Anmerkung: Nicht kaufen, da volle Mikrowellenofen-Frequenz mit
     idealer Wassermolekül-Frequenz (der Körper besteht aus ca. 70%
     Wasser) und gepulst !!
 

Herr Dr. med. A. Stang vom Uni-Klinikum in Essen, als Augen Referenzzentrum (nur noch Erlangen und Berlin) mit ca. 350 Melanomen pro Jahr, berichtete über eine Kohortenstudie mit folgenden ausgewählten Ergebnissen:
   : Augentumore überwiegend bei Schweißern (5,7 fach), bei Militärs, bei
     Chemischer-Industrie, bei Elektroingenieuren (6,9 fach), Bus- + LKW-
     Fahrern (4,6 fach), Militärdienst (4,4 fach)
   : Augentumore durch Hochfrequenz (Handy) insgesamt um 2,71
     fach erhöht
, wenn Handy mindestens 3 Jahre genutzt !! Monitore
     haben keinen Einfluß.
 

Frau Dr. Gronau berichtete, daß die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nur 600 000US$ pro Jahr für EMF-Pojekte zur Verfügung stellt.
 

Herr Gehlen von RWE/VEW berichtete über die Umsetzung der 26. BImsch (= Bundes-Immisionsschutz-Verordnung/Gesetz):
   : Bei alten Anlagen sind kurzzeitige Spitzenwerte bis 200% an 5% des
     Tages erlaubt, für neue Anlagen gelten keine Ausnahmen.
   : Vom ruhenden äußeren Leiter einer Hochspannungsleitung muß
     mindesten ein Abstand von  20m bei 380kV, von 15m bei 220kV, von
     10m bei 110kV, 5m bei unter 110kV eingehalten werden, um die
     BImsch zu erfüllen (, deren Grenzwerte viel zu hoch sind!!).
     Anmerkung: nach Messungen von Baubiologen und uns wird erst in
     150-200m bei 380 kV-Leitungen sicher unser empfohlener Grenzwert
     von 100 nT unterschritten!
   : Für Erdkabel gilt eine Entfernung von 1m, für Umspannanlagen 5m und
     für Ortsnetzstationen 1m um die BImsch zu erfüllen.
 

Frau Dr. D. Lerchl von der Uni Münster hat Koniferen bei 383 und 900 MHz mit 50W bestrahlt. Die Pflanzen empfinden dies als Streß. Die Nadeln zeigen eine Braunfärbung, die von der Pflanzenspitze ausgeht. Die Absterberate ist stark signifikant erhöht. Die Nadeln wirken teilweise wie /4-Antennen. Ein Nadelverlust nach bereits 3 Jahren bedeutet einen Schadstoffeinfluß, denn die normale Zeit beträgt 8 Jahre.
 

Herr Dr. P. Zacharias von der ISET in Kassel berichtete über Photovoltaik-Anlagen auf Dächern. Er hält einen direkten Aufenthalt über längere Zeit unter diesen (Dachzimmer!) teilweise für belastend, da aufgrund der Streukapazitäten große Felder vorhanden sind und immer (mit Trafo) mit 5-10% Modulation (Wechselspannungsanteilen) zu rechnen ist. Eine Netzeinspeisung sollte immer unbedingt über einen Trafo erfolgen (wegen der hohen Feldrückwirkung), auch wenn dies die Anlage verteuert!! Die Anlage sollte einseitig mit einem Kondensator von ca. 30 - 100 nF pro KW geerdet werden. Auch von der Ableitung, über die zum Teil 20 - 30 A fließen, sollte entsprechend Abstand gehalten werden!
 

Frau Dr. M. Gronau stellte nach Auswertung der Untersuchungen der letzen Jahre fest, daß mehr als doppelt so viele Effekte gefunden wurden als nicht gefunden wurden.
 

Herr Dipl.-Phys. M. Karus vom nova-Institut in Hürth listete bisher nicht wissenschaftlich untersuchte Fragestellungen auf:
   : Grauzone bei 200nT - 100T bei 50Hz
   : Basisstationen der D- und E-Netze, z.B. durch An-/Abschalten und
     Fragebogenauswertung wie in Schwarzenburg
   : DECT- Funktelefone !!
   : Vegetatives Nervensystem und Herz und Kreislauf konkreter unter-
     suchen
   : weitere Untersuchungen auf Basis des Blut-Hirnschranken-Modells von
     Dr. Stögbauer
   : Alzheimer durch Elektrosmog weiter untersuchen
Herr Karus fragte nach, warum das Passivrauchen durch die Wissenschaft anerkannt sei und die Gefährdung durch Elektrosmog nicht, obwohl bei den meisten Untersuchungen die gleich OR-Rate (Odds Ratio = geschätztes relatives Risiko) vorhanden sei  !!?
 

         W. Lißeck

 

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Bericht über die wichtigsten Ergebnisse und Aussagen aus der

(“Forschungsinitiative NRW - Biologische Wirkung elektromagnetischer Strahlung”)

neu:

1. Workshop

Elektromagnetische Felder in der Umwelt

Emissionen - Immissionen - Biologische Wirkungen

(aus der Sicht Elektrosensibler)

 

Die Forschungsinitiative ist ausgelaufen. Dafür wurden nun Workshops -wiederum unter der Leitung von Frau Dr. Gronau- beim Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen ( = MUNLV) in Düsseldorf eingerichtet.

Herr Dipl.-Ing. W. Lißeck  (2.Vorsitzender) nahm als Vertreter der Elektrosensiblen an der 1. (und in 2001 einzigen) Sitzung teil.

   Frau Dr. Gronau gab eine kurze Übersicht über den derzeitigen Umgang mit der Thematik:
   : Wetter-Radaranlagen, z.B. im Wetteramt Essen, arbeiten mit 6 und 9
     GHz
   : über 2000 Beiträge sind in Funk und Fernsehen gesendet worden
   : in Bayern und Baden-Würtemberg sind viel mehr Presseveröffent-
     lichungen als in NRW !
   : es sind meistens “negative” Darstellungen über Hochspannungs-
     leitungen, Handys und Funktürme. Die Betroffenen machen sich über-
     wiegend Sorgen um Krebs, Gehirn-, Herz-, Kreislauf- und Schlaf-
     störungen.
   : neueste Studien haben gezeigt, daß Hochfrequenz Gene und Proteine
     aktivieren (durch nicht thermische Wirkungen!). Die Mechanismen
     werden aber noch nicht richtig verstanden (Quelle: US-Airforce).

Herr Dr. Willimorwski vom IMST in Kamp-Lintfort berichtete über “Neue technische Systeme: geplanter Einsatz und Emissionscharakteristika”
   : UMTS mit 1,9 - 2,2 GHz soll bis 2005 eine 50 % Versorgung erreicht
     haben. Die Basisstationen haben bis 20 W und die Handys je nach Typ
     1W - 2W.
   : neuere Profifunksysteme sind in der Erstehung / Ausbauphase, wie z.B.
     TETRA mit 400 MHz (mit 25 kHz pro Kanal und 4 Zeitschlitzen, also
     Pulsung!) und TETRAPOL ohne Pulsung.
   : eine Erweiterung des DECT-Standards mit bis zu 12 Zeitschlitzen bei
     1,8 GHz- 2 GHz kommt
   : drahtlose Verbindungen (blue tooth) innerhalb von Büros und
     Wohnungen (z.B. Verbindung Rechner- Drucker) setzen sich immer
     mehr durch. Die Frequenz beträgt 2,4 GHz (Mikrowellenofen !! Ideale
     Resonanzfrequenz für Wassermoleküle, der menschliche Körper besteht
     aus ca. 70% Wasser !). Die Sendeleistungen sind 1mW (Reichweite
     < 10m) und demnächst auch 100 mW (Reichweite < 100m).
     Anmerkung: Dies sind zwar nur geringe Sendeleistungen, aber der
     Körper reagiert auch bereits darauf. “Viel Kleinvieh macht auch Mist”.
     Auch die Einwirkungsdauer spielt eine Rolle. Auf jeden Fall sind es
     zusätzliche Reize für das Immunsystem.
   : Wireless LAN = drahtlose lokale Netzwerke mit 5 GHz werden ent-
     wickelt, bzw. mit 2,4 GHz sind bereits vorhanden, Reichweite < 300m)
     wie z.B. auf Flughäfen und in der Innenstadt von Aachen.
 

Prof. Dr. Lerchel von der Uni Bremen berichtete über “Die Reaktion von   Nadelbäumen auf TETRA und andere Mobilfunkfrequenzen”
   : Die Nadeln sind gute /4-Antennen für den MHz- und GHz-Bereich.
   : Die Stromdichte ist am Nadelhals besonders groß.
   : Bei einer TETRA- Exposition (Bestrahlung) mit 400 MHz und 50W
     öffnen sich “im Winter” die Knospen und bei einer Exposition durch
     ein elektrisches Feld von  130 V/m (wie z.B. im Bereich von Richtfunk-
     strecken) ist eine teilweise 3 fache Absterberate festgestellt worden.
 

Herr Schütz vom Forschungszentrum Jülich (Programmgruppe Mensch, Umwelt, Technik) berichtete über die Vorgehensweise zur “Risikobewertung von Mobilfunkstrahlung im wissenschaftlichen Dialog - Basis: vier Gutachten, angefertigt im Auftrag der Deutschen Telekom”. Diese 4 Gutachten sind noch immer nicht offiziell veröffentlicht worden, da sehr unterschiedliche Ergebnisse herausgekommen sind. Je nach Auffassung und “Ideologie” des Gutachters / Institutes wurden unterschiedliche Untersuchungen (von den weltweit mehreren hundert) für eine Bewertung herangezogen. Jetzt wurde ein Dialog zwischen den Gutachtern von Psychologen und Sozialwissenschaftlern in Gang gesetzt.
Anmerkung: Zumindest die Ergebnisse des ECOLOG-Institutes, das seine Ergebnisse selbst veröffentlicht hat, zeigen negative Tendenzen und fordern deshalb eine mindestens 10 fache Verringerung der Grenzwerte. Diese geforderten, niedrigeren Grenzwerte (für Elektrosensible, Baubiologen, usw. auch noch um den Faktor 10-100 zu hoch!) könnten zwar mittlerweile von der Industrie meistens eingehalten werden, passen ihr aber nicht, da dies mehr Geld kostet! Dieser “Konsenzdialog” ist daher zum Teil auch als Verzögerungs- und Verschleierungstaktik zu sehen.
 

Frau Dr. Gronau erwähnte noch, daß es bereits Mikrowellen-Waffen (als nicht tödlich), mit 95 GHz, bei den Militärs gibt und daß der menschliche Körper für Frequenzen zwischen 70 MHz und 100 MHz (UKW-Radio und viele andere Anwendungen) ein guter Resonator ist.
 

     W. Lißeck

 

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