Arbeitskreis für Elektrosensible -  AES

Fragebogenaktion zum Phänomen der Elektrosensibilität in NRW

Ergebnisse aus dem Zwischenbericht, Stand 24.6.98

 

Seit 1995 fördert die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen, auf Druck der öffentlichen Diskussionen, Forschungen zum Thema “Elektrosmog”. Auch der Arbeitskreis für Elektrosensible e.V. in Bochum (AES) hat sicherlich dazu beigetragen die Elektrosmog-problematik der Bevölkerung bewußter zu machen.

Um die Elektrosmogforschung effizienter zu gestalten, startete das Ministerium für Wissenschaft und Forschung des Landes NW eine “Forschungsinitiative NRW” für die Erforschung der “Biologische(n) Wirkung elektromagnetischer Strahlung”. An dieser Initiative sind neben den Vertretern der Hochschulen (Mediziner, Biologen, Energietechniker, Hochfreqenztechniker u.a.) auch Vertreter der Industrie (Telekom, Mannesmann- Mobilfunk, RWE, VEW u.a.) und auch Vertreter der Betroffenen (Arbeitskreis für Elektrosensible, Baubiologe Maes und teilweise Ärzte, z.B. Dr. med. Petersohn, Dr. med. Schwarz) beteiligt.

Diese treffen sich mehrmals im Jahr, initiieren interdisziplinäre Forschungs-
projekte, tauschen Erfahrungen aus und berichten über ihre aktuellen Untersuchungen.

Im Rahmen dieser Forschungsinitiative des Landes NRW führte der Fachbereich für Statistik der Universität Dortmund, unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Ursula Gather und Dr. Jörg Pawlitschko, eine Untersuchung zum Phänomen der Elektrosensibilität durch. Als Basis diente ein vom Arbeitskreis für Elektrosensible in Bochum entwickelter Fragebogen.
Der neue Fragebogen wurde in Absprache mit dem Arbeitskreis nach wissenschaftlichen und statistischen Kriterien völlig neu gestaltet.
Der Arbeitskreis übernahm mit seiner Adresskartei die Verschickung der Fragebögen, sorgte für einen möglichst großen Rücklauf und gab die ausgefüllten Fragebögen ohne Namen und Kennung zur Wahrung der Anonymität an die Uni Dortmund weiter. Auch hierbei sorgte der Fachbereich für Statistik jederzeit für eine statistisch einwandfreie Vorgehensweise. Die Zusammenarbeit war hervorragend. Insgesamt sind von uns ca. 480 Fragebögen versand worden und ein Rücklauf von etwa 200 an die Uni Dortmund weitergeleitet worden. Weitere Auswertungen werden zur Zeit noch durchgeführt. Nähere Angaben sind eventuell über Dr. Pawlitschko vom Fachbereich Statistik (Tel.: 0231/7554350) zu erhalten.

Der Fragebogen hat insgesamt 13 Seiten, in sehr übersichtlicher und aufgelockerter Form, und ist inhaltlich folgendermaßen sortiert:

Inhalte des Fragebogens (Stand 12/1997)

  • Anschreiben / Einleitung (1 Seite)
  • Fragen zur Person  (1)
  • Fragen zur Krankengeschichte (2)
     : künstliche Hilfsmittel
     : Zahnmetalle
     : Allergien
     : Pilze
     : Umweltbelastungen
  • Fragen zu Beschwerden  (3)
     : Symptome
     : Stärke der Symptome
     : Entstehung wann?, wo?
     : besondere Umstände
  • Fragen zum Zusammenhang zwischen Beschwerden und EMF (1)
     : Zeitpunkt
     : Verringerungsmöglichkeiten
     : Beschwerden bei anderen Personen im Umfeld
  • Fragen zur Belastung durch EMF im Wohnumfeld (2,5)
  • Fragen zur Belastung durch EMF am Arbeitsplatz (1,5)

 

Ergebnisse aus dem Zwischenbericht (Stand 24.6.98)
 

  • Es wurden 480 Fragebögen offiziell verschickt (ohne die vielen Kopien, die von Betroffenen selbst gemacht und weitergereicht wurden). Die Rücklaufquote von 247 Fragebögen war erfreulich. Da 45 Personen sich selbst nicht als elektrosensibel einschätzten, wurden diese Fragebögen aus der Untersuchung herausgenommen. Somit waren 202 Fragebögen auswertbar.
     
  • Die Auswertung der Schulabschlüsse ergab ein hohes Bildungsniveau der Elektrosensiblen (95 Personen mit Abitur, 51 mit Real-, 44 mit Hauptschulabschluß, Rest sonstige).
     
  •  An Vorbelastungen hatten 90% der Befragten Zahnfüllungen, Zahnersatz oder Kronen, davon 59% mit mehr als einer Metallsorte , meistens Amalgam (73%) oder Gold (57%);
     
  • 62% waren Allergiker ; 54% hatten Umweltbelastungen; bekannte Pilzerkrankungen hatten dagegen nur 35% (Pilzbelastungen sind nicht nur über Stuhlproben feststellbar!).
    Am häufigsten wurden Allergien auf chemische Stoffe (29,6 %) und Nahrungsmittel (28,1%), gefolgt von Metallen (17,1%), Medikamenten (13,6%) und Pflanzen (13,6%) genannt.
     
  • Die häufigsten Beschwerden waren Verspannungen, Konzentrationsschwäche, Nervosität, Müdigkeit, Schlafstörungen, Migräne.
  • Als Quellen für belastende elektromagnetische Felder (EMF) wurden
    - außerhalb der Wohnung Sendeanlagen (35%), Leitungen (17,6%), Verkehrsanlagen (13%), Transformatoren (10%), (Sende-)Antennen (7%), elektrische Geräte (5%), Telefonanlagen (3,5%) und Gebäude (3,5%)
    - am Schlafplatz Leitungen (28%), elektr. Geräte (13%), Geräte beim Nachbarn (8,5%), Lampen (8%), Wecker (6%), geologische Besonderheiten (6%) und Phonogeräte (5%)
    - in den übrigen Räumen der Wohnung elektr. Geräte (24,6%), Leitungen (20,6%), Küche (15%), Phonogeräte (14,1%), Lampen (10,5%), Computer (9,5%), Geräte beim Nachbarn (8%), geologische Besonderheiten (6%) und Telefon (4,5%)
    - am Arbeitsplatz EDV-Geräte (24%), elektr. Geräte (23%), Lampen (10,5%), Leitungen (8%), Telefon (6%), Kopiergeräte 6%), Sendeanlagen 5%), Verkehrsanlagen (4%) und Transformatoren (2,5%) angegeben.
     

Da die Beschwerdebilder sehr unterschiedlich sind, wurden 5 Cluster (= Klassen/Haufen) mit unterschiedlich stark betroffenen Personen gebildet, um mögliche Zusammenhänge zwischen den genannten Vorbelastungen (bzw. EMF-Quellen) und dem empfundenen Grad der gesundheitlichen Beeinträchtigung deutlicher werden zu lassen.

  • 1. Klasse: 90 Personen, Beschwerden werden nur vereinzelt genannt, bei jeder Beschwerde gibt  über 40% der Befragten “keine” an.
     
  • 2. Klasse: 25 Personen, bei ca. 60% der Beschwerden geben mehr als die Hälfte diese als “schwach” oder “keine” an; stark vertreten: psychische Störungen (Stimmungsschwankungen, Depressionen, Antriebsarmut).
     
  • 3. Klasse: 18 Personen, bei ca. 50% der Beschwerden geben mehr als die Hälfte aller Befragten diese als “schwach” oder “keine” an; stark vertreten: Herz- beschwerden gleichzeitig extrem wenig psychische Störungen.
     
  • 4. Klasse: 27 Personen, bei ca. 40% der Beschwerden geben mehr als die Hälfte aller Befragten diese als “schwach” oder “keine” an; stark vertreten: Müdigkeit (davon 21 Pers. mit “stark”).
     
  • 5. Klasse: 39 Personen, bei allen Beschwerden geben mehr als die Hälfte der Befragten diese als “mäßig” oder “stark” an (Ausnahmen: Schwerhörigkeit, Husten, Appetitlosigkeit); stark vertreten: starke Beschwerden bei mehr als die Hälfte aller Beschwerden bei mehr als 50% der Befragten.

 

Der genauer Titel der Untersuchung lautet

 “Statistische Analyse von Umfragedaten und Daten aus selektierten Patientenkollektiven zur Aufdeckung/Aufklärung biomedizinischer Wirkung elektromagnetischer Strahlung”, durchgeführt von

Prof. Dr. U. Gather, Dr. J. Pawlitschko, Dr. V. Schultze, Fachbereich Statistik, Universität Dortmund, einbezogen: Arbeitskreis für Elektrosensible e.V., Bochum

 

Eventuelle Nachfragen direkt an Dr. Pawlitschko: Tel.:  0231/755 4350,

 

 

 Dipl.-Ing. W. Lißeck, 2. Vorsitzender des Arbeitskreises für Elektrosensible e.V. (AES) in Bochum/Essen und aktives Mitglied der PAtienten-INitiative der Zahnmetallgeschädigten e.V. (PAIN) in Essen, Mitglied in der oben genannten Forschungsinitiative und Mitglied weiterer Selbsthilfegruppen und natürlich orientierter Vereine, Mitglied im Bundesverband gegen Elektrosmog e.V.

 

Arbeitskreis für Elektrosensible e.V., Rabenhorst 74a, 45355 Essen,
Tel.: 0201-8681641 (Infoband), Fax: 0201-8659711 (Lißeck, 1.Vors.)
 Bankverbindung: Postbank Essen,
BLZ: 360 100 43, Konto-Nr.:  610623431

Rückfragen bitte mit Freiumschlag und Kopierkosten in Breifmarken oder Spende


Zusammenfassung

Ergebnisse aus dem Zwischenbericht zur Fragebogenaktion bei Elektrosensiblen, Stand 24.6.98

  • 480 Fragebögen wurden verschickt, 247 Rückläufer, davon 45 nicht elektrosensibel, also waren 202 Fragebögen auswertbar.
  • Schulabschlüsse: 95 Abitur, 51 Real-, 44 Hauptschule, Rest sonstige
     sehr hohes Bildungsniveau
  • Vorbelastungen: 90% mit Füllungen, Zahnersatz oder Kronen, davon 59% mit mehr als einer Metallsorte , meistens Amalgam (73%) oder Gold (57%);
    62% Allergiker, 54% Umweltbelastungen, bekannte Pilzerkrankungen nur 35%
  • Häufigste Beschwerden: Verspannungen, Konzentrationsschwäche, Nervosität, Müdigkeit, Schlafstörungen, Migräne
  • Genannte EMF-Quellen (mehr):
    - außerhalb der Wohnung: Sendeanlagen (35%), Leitungen (17,6%), Verkehrsanlagen (13%)
    - am Schlafplatz:  Leitungen (28%), elektr. Geräte (13%), Geräte beim Nachbarn (8,5%), Lampen (8%), Wecker (6%), geologische Besonderheiten (6%)
    - in den anderen Räumen: elektr. Geräte (24,6%), Leitungen (20,6%), Küche (15%)
    - am Arbeitsplatz: EDV-Geräte (24%), elektr.Geräte (23%), Lampen (10,5%)

Da die Beschwerdebilder sehr unterschiedlich sind, wurden 5 Cluster (= Klassen/Haufen) mit unterschiedlich stark betroffenen Personen gebildet:

  • 1. Klasse: 90 Personen, Beschwerden werden nur vereinzelt genannt, bei jeder Beschwerde gibt  über 40% der Befragten “keine” an.
  • 2. Klasse: 25 Personen, bei ca. 60% der Beschwerden geben mehr als die Hälfte diese als “schwach” oder “keine” an; stark vertreten: psychische Störungen (Stimmungsschwankungen, Depressionen, Antriebsarmut).
  • 3. Klasse: 18 Personen, bei ca. 50% der Beschwerden geben mehr als die Hälfte aller Befragten diese als “schwach” oder “keine” an; stark vertreten: Herzbeschwerden gleichzeitig extrem wenig psychische Störungen.
  • 4. Klasse: 27 Personen, bei ca. 40% der Beschwerden geben mehr als die Hälfte aller Befragten diese als “schwach” oder “keine” an; stark vertreten: Müdigkeit (davon 21 Pers. mit “stark”).
  • 5. Klasse: 39 Personen, bei allen Beschwerden geben mehr als die Hälfte der Befragten diese als “mäßig” oder “stark” an (Ausnahmen: Schwerhörigkeit, Husten, Appetitlosigkeit); stark vertreten: starke Beschwerden bei mehr als die Hälfte aller Beschwerden bei mehr als 50% der Befragten.

 

Genauer Titel der Untersuchung:

 “Statistische Analyse von Umfragedaten und Daten aus selektierten Patientenkollektiven zur Aufdeckung/Aufklärung biomedizinischer Wirkung elektromagnetischer Strahlung”

Pro.Dr. U. Gather, Dr. J. Pawlitschko, Dr. V. Schultze, Fachbereich Statistik, Universität Dortmund, einbezogen: Arbeitskreis für Elektrosensible e.V., Bochum

Eventuelle Nachfragen direkt an Dr. Pawlitschko: Tel.:  0231/755 4350,

 

                                                       W. Lißeck, 1. Vors. (0201/676758)

 


Vortrag vom 21.3.98 auf dem Elektrosmog-Symposium in Frankfurt

 

Fragebogenaktion und Neues im Bereich Elektrosmog aus NRW

Seit 1995 fördert die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen, auf Druck der öffentlichen Diskussionen, Forschungen zum Thema “Elektrosmog”. Auch der Arbeitskreis für Elektrosensible e.V. in Bochum (AES) hat sicherlich dazu beigetragen die Elektrosmog-problematik der Bevölkerung bewußter zu machen.

Um die Elektrosmogforschung effizienter zu gestalten, startete das Ministerium für Wissen-schaft und Forschung des Landes NW eine “Forschungsinitiative NRW” für die Erforschung der “Biologische(n) Wirkung elektromagnetischer Strahlung”. An dieser Initiative sind neben den Vertretern der Hochschulen (Mediziner, Biologen, Energietechniker, Hochfreqenztech-niker u.a.) auch Vertreter der Industrie (Telekom, Mannesmann-Mobilfunk, RWE, VEW u.a.) und auch Vertreter der Betroffenen (Arbeitskreis für Elektrosensible, Baubiologe Maes und teilweise Ärzte, z.B. Dr. med. Petersohn, Dr. med. Schwarz) beteiligt.

Diese treffen sich mehrmals im Jahr, initiieren interdisziplinäre Forschungsprojekte, tauschen Erfahrungen aus und berichten über ihre aktuellen Untersuchungen.

Im Rahmen dieser Forschungsinitiative des Landes NRW führt der Fachbereich für Statistik der Universität Dortmund, unter der Leitung von Prof. Dr. Ursula Gather und Dr. Jörg Pawlitschko, eine Untersuchung zum Phänomen der Elektrosensibilität durch. Als Basis diente ein vom Arbeitskreis für Elektrosensible in Bochum entwickelter Fragebogen. Der neue Fragebogen wurde in Absprache mit dem Arbeitskreis nach wissenschaftlichen und statistischen Kriterien völlig neu gestaltet.
Der Arbeitskreis übernahm mit seiner Adresskartei die Verschickung der Fragebögen, sorgte für einen möglichst großen Rücklauf und gab die ausgefüllten Fragebögen ohne Namen und Kennung zur Wahrung der Anonymität an die Uni Dortmund weiter. Auch hierbei sorgte der Fachbereich für Statistik jederzeit für eine statistisch einwandfreie Vorgehensweise. Die Zusammenarbeit war hervorragend. Insgesamt sind von uns ca. 480 Fragebögen versand worden und ein Rücklauf von etwa 200 an die Uni Dortmund weitergeleitet worden. Die Auswertung wird zur Zeit durchgeführt. Nähere Angaben sind eventuell über Dr. Pawlitschko vom Fachbereich Statistik (Tel.: 0231/7554350) zu erhalten.

Der Fragebogen hat insgesamt 13 Seiten, in sehr übersichtlicher und aufgelockerter Form, und ist inhaltlich folgendermaßen sortiert:

 

Inhalte des neuen Fragebogens (Stand 12/1997)

 

  • Anschreiben / Einleitung (1)
  • Fragen zur Person  (1)
  • Fragen zur Krankengeschichte (2)
     : künstliche Hilfsmittel
     : Zahnmetalle
     : Allergien
     : Pilze
     : Umweltbelastungen
  • Fragen zu Beschwerden  (3)
     : Symptome
     : Stärke der Symptome
       Entstehung wann?, wo?
     : besondere Umstände
  • Fragen zum Zusammenhang zwischen Beschwerden und EMF (1)
     : Zeitpunkt
     : Verringerunsmöglichkeiten
     : Beschwerden bei anderen Personen im Umfeld
  • Fragen zur Belastung durch EMF im Wohnumfeld (2,5)
  • Fragen zur Belastung durch EMF am Arbeitsplatz (1,5)

 Zum besseren Verständnis möchte ich betonen, daß für uns selbstverständlich nicht nur der Elektrosmog die Ursache allen Übels ist, sondern daß gemäß dem Faßmodell alle drei großen Bereiche, Umwelt - Psyche - Ernährung, teilweise Mitverursacher sind und der Elektrosmog letztendlich das Faß zum Überlaufen bringt, wenn nicht gar in manchen Fällen die Haupt-belastungsquelle ist.

Die Fragen nach den Zahnmetallen (insbesondere Amalgam = Quecksilberverbindungen) ,Allergien, Pilzen und anderen Umweltbelastungen spiegelt nur unsere Erfahrung mit einigen hundert mehr oder minder Elektrosensiblen wieder, denn sie sind fast alle - ich kenne eigentlich keinen Nur-Elektrosensiblen - mehrfach belastet oder sie wissen es noch nicht! Deshalb erhoffen wir uns auch hier interessante statistische Aussagen.

Insgesamt steht bei uns als Erstmaßnahme gegen Elektrosensibilität, neben der Meidung bzw. starken Verringerung der Felder, die richtige Entfernung der Zahnmetalle (Amalgam und Palladium), die richtige Ausleitung und ein einigermaßen verträgliches Ersatzmaterial (kein Metall für Elektrosensible!). Adressen von entsprechenden Selbsthilfegruppen können bei mir erfragt werden.

Hier ein “Bilderbuchfall” aus unserer Selbsthilfetätigkeit: Ein Mann zwischen 30 und 40 Jahren hält es bei uns im nichr ganz elektrosmogfreien Raum kaum aus, schildert uns, daß er nachts nicht länger als 3 Stunden in seiner Wohnung durchschlafen kann, daß er selbst nicht im 5- Meter-Abstand fernsehen kann und vieles mehr. Nach unseren Gesprächen läßt er sich die Amalgamplomben richtig (nach längerer Arztsuche) entfernen, seine Kieferknochen auf eigenen Wunsch teilweise ausfräsen (Quecksilberdepots !) und einen großen Teil seiner anderen Quecksilberdepots ausleiten. Bereits nach ca. einem halben Jahr berichtete er uns, daß er nun mindestens wieder 3 Stunden fernsehen kann (mit größerem Abstand) und nachts in seiner Wohnung durchschlafen kann. Er ist zwar immer noch elektrosensibel, hat aber wieder ein großes Stück Lebensqualität zurückgewonnen!

Eine schwedische Studie hat ja gezeigt, daß unter dem Einfluß von elektrischen Feldern teilweise 6 mal mehr Quecksilber ausgeschieden wird als unter dem Einfluß von natürlichen Feldern!
 

Uns ist weiterhin bekannt, daß die meistens vorhandene starke und das Immunsystem belastende Darmverpilzung bei einer stärkeren Quecksiberbelastung (meistens erst bei mehreren größeren Plomben) nicht längerfristig beseitigt werden kann. Eine Pilzbelastung kann aber nur selten durch eine Stuhlprobe zuverlässig festgestellt werden!
 

Nur mit diesen Wechselwikungen sind die vielen Fragen im Fragebogen, auch bezüglich der vielen verschiedenen Symptome, zu verstehen. Sie spiegeln unsere Erfahrungen wieder und können hoffentlich statistisch bestätigt werden.

Im Fragebogen tauchen bewußt keine Fragen nach absoluten Belastungwerten in nT / T usw. auf, sondern nur Fragen nach der Selbsteinschätzung. Dies entspicht der Alltagsrealität der Elektrosensiblen mit ihren sehr individuellen Regulationsfähigkeiten und Imunsystem-kapazitäten, auch wenn dies für Naturwissenschaftler schwer zu fassen ist. Es gibt kein Durch- schnittsindividuum!

Leider konnten auch Fragen nach der Ernährung, nach Rauchen, nach Sport, nach geopathogenen Belastungen (die fast alle stark Sensiblen spüren) usw. nicht mehr im neuen Fragebogen der Uni Dortmund Berücksichtigung finden.

 

Es folgen nun noch zwei Auszüge aus dem letzten Treffen der Forschungsinitiative des Landes NRW im November 1997:

(Die genauen Titel der Vorträge sind der nachfolgenden Tagesordnung zu entnehmen)

  • Dr. med. F. Stögbauer von der Poliklinik für Neurologie, Universität Münster, berichtete im Rahmen eines Fortschrittberichtes über die “Beeinflussung der Blut-Hirn-Schranke (= BHS) durch elektromagnetische Felder (= EMF)”, daß es weltweit viele Untersuchungen zur Beeinflussung der BHS durch EMF gibt, die deutlich zeigen, daß sie (die BHS) durchlässig wird und somit nicht richtig funktioniert. Da diese Versuche  aber nur zu ca. 50% reproduzierbar sind, arbeiten sie an einem sicher reproduzierbaren Modell.
    Anmerkung des Autors: Durch die Durchlässigkeit der BHS durch Elektrosmog (EMF), der fast überall in unserer Zivilisation im Übermaß vorhanden ist, gelangt das Quecksilber aus den Amalgamfüllungen in das Gehirn, worunter viele Elektrosensible und Andere leiden (siehe oben)!
  • Frau Dr. M. Simko vom Institut für Zoologie an der Universität Rostock berichtete im Rahmen ihres Vortrages über Untersuchungen mit 2 verschiedenen Spulensystemen (Helmholzspulen und amerikanisches System mit mehreren Spulen), mit denen die EMF (=Elektrosmog) erzeugt wurden. Diese zeigten, daß “durchaus unterschiedliche Meßergebnisse bei Ausschaltung von Gleichfeldern (z.B. dem Erdmagnetfeld) entstehen”.
    Anmerkung des Autors: Dies hat bei bisherigen Untersuchungen, trotz meiner Hinweise, noch keine Berücksichtigung gefunden und ist sicherlich ein Mitgrund für die schlechte Reproduzierbarkeit vieler wissenschaftlicher Untersuchungen mit und an Kranken und Sensiblen! Vielen Schwerstgeschädigten und Sensiblen unserer Selbsthilfegruppen geht es an Plätzen mit geopathogenen Belastungen (z.B. Wasseradern usw.) schlechter und sie spüren teilweise sogar weltweit Erdbeben (wahrscheinlich aufgrund der Feldveränderungen im Erdmagnetfeld, “die Hartmanngitter gehen zu”).
     

Meine kritischen Anmerkungen aus der Sicht der Elektrosensiblen fanden teilweise Gehör, sind aber bei Forschungsvorhaben bisher kaum berücksichtigt worden. Lediglich eine medizinische Forschergruppe hat mich zu einem Gespräch mit einem Erfahrungsaustausch eingeladen. Die Anmerkungen werden jedoch ernst genommen, nicht zuletzt wegen meiner regelmäßigen Anwesenheit und Fachkompetenz. Hier einige der Anmerkungen:

  • Die Untersuchungen sollten nicht immer nur mit Expositionen in einem       Frequenzbereich (50 Hz, 900 MHz, 1,8 Ghz, usw.) durchgeführt werden, sondern es sollte zusätzlich ein realistischer “elektromagnetischer Warenkorb” beaufschlagt werden.
  • Die Expositionsdauer muß bei Menschen mindestens 20 Minuten dauern, da selbst  bei Elektrosensiblen Störungen durch die vorzüglichen Regelkreise des Körpers  teilweise kompensiert werden.
  • Die Störungen der Umgebung, einschließlich geopathogener!, und die Stärke des örtlichen Magnetfeldes (s.o.) müssen berücksichtigt werden.
  • Die Probanden brauchen ausreichend Regenerationszeiten (30 Minuten und mehr) z.B. nach einer Anreise mit dem Auto oder der Bahn (starker Elektrosmog) und  entsprechende Räumlichkeiten.
  • Unbedingt kumulative und synergetische Aspekte (z.B. Zahnmetallbelastung, Allergien) beachten.


Hier noch ein konstruktiver Vorschlag, aufgrund eigener theoretischer Erfahrungen und aufgrund von Gesprächen mit Dr. med. Petersohn (Düsseldorf) und Herrn Maes:
Ein schneller und sicherer Nachweis der schädlichen Auswirkungen des Elektrosmogs    könnte mit der wenig bekannten Dunkelfeldmikroskopie erbracht werden.

Leider meiden aber die meisten Schulwissenschaftler und Schulmediziner die häufig bei Heilpraktikern angesiedelten alternativen Verfahren genauso vehement, wie der Teufel das Weihwasser!

Es sind zwar kaum Erkenntnisse über die Wirkmechanismen zu erwarten, dafür aber sehr deutliche Nachweise der schädlichen Einflüsse auf  belebte Organismen. Oder ist dies garnicht gewollt ??

 

Die Forschungen haben oft die gleiche Realitätsferne zu den tatsächlichen Problemen und Phänomenen der Elektrosensiblen, wie der normale Physikunterricht eines Gymnasiums zur Industriepraxis. Beide kennen nicht die komplexe Realität. Es sind “Sandkastenexperimente”, die uns nicht wirklich weiterbringen!

 

Ich bitte alle, diese Erkenntnisse und Anregungen weiterzutragen, damit die Elektrosmog-forschungen reproduzierbarer werden und damit auch das wissenschaftlich untermauert werden kann, was Elektrosensible schon längst fühlen und wissen!

 

 

Dipl.-Ing. W. Lißeck, 2. Vorsitzender des Arbeitskreises für Elektrosensible e.V. (AES) in Bochum und aktives  Mitglied der PAtienten-INitiative der Zahnmetallgeschädigten  e.V. (PAIN) in Essen, Mitglied in der oben genannten Forschungsinitiative und Mitglied weiterer Selbsthilfegruppen und natürlich orientierter Vereine, Mitglied im Bundesverband gegen Elektrosmog e.V.

 

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